Erprobungsstufe

In der Jahrgangsstufe 5 legen wir besonderen Wert darauf, unseren neuen Schüler*innen den Übergang von der Grundschule zum Gymnasium so sanft und angenehm wie möglich zu gestalten. Um dies zu erreichen und an die Arbeitsweise der Grundschule anzuknüpfen, verteilen wir den Unterricht in den Klassen 5 und 6 auf möglichst wenige Lehrer*innen. Um unsere Schüler*innen intensiv beobachten, fördern und fordern zu können, ist es uns wichtig, eine personale Konstanz in der Lehrerbesetzung der Klassen 5 und 6 einzuhalten, d.h. Lehrerwechsel zu vermeiden. In der Regel werden unsere Sextaner von einem Klassenlehrerteam betreut und begleitet.

Die Klassen 5 und 6 bilden als Erprobungsstufe eine Einheit. Deshalb finden die erste Versetzung und die Entscheidung über den Verbleib auf dem Gymnasium erst am Ende der Klasse 6 statt.

Englisch wird als erste Fremdsprache für alle Schülerinnen und Schüler fortgeführt. Am Ende der Jahrgangsstufe 6 findet ein Informationsabend für Eltern und Schüler*innen statt, um die Wahl der in Klasse 7 neu einsetzenden zweiten Fremdsprache, wahlweise Latein oder Französisch, vorzubereiten.

Pädagogische Zusammenarbeit mit den Grundschulen

Durch jährliche Treffen mit Grundschullehrer*innen aus der Umgebung versuchen wir den Übergang der Schüler*innen auf unser Gymnasium zu optimieren. Über diese Treffen hinaus, in der zum Beispiel eine gemeinsame Unterrichtsreihe für das Fach Englisch konzipiert wurde, finden regelmäßig Hospitationen zwischen Grundschullehrer*innen und SGR-Lehrer*innen statt.

Die ersten Schultage und der Kennenlerntag

Um unseren Jüngsten einen leichten Start zu ermöglichen, werden die ersten beiden Schultage von den beiden Klassenlehre*innen unterrichtet. Die Kinder lernen ihre neuen Mitschüler*innen und Paten aus der Oberstufe kennen, erhalten ihren Stundenplan und entdecken gemeinsam ihre neue Schule. Bald darauf folgt dann ein „Kennenlerntag“, den die Klasse meist außerhalb der Schule mit beiden Klassenlehrer*innen verbringen darf. Durch Gruppenbildungs- und Strategiespiele, Lagerfeuer oder gemeinsames Picknick soll der Weg zu einer guten Klassengemeinschaft geebnet werden.

Klassenlernzeit in den Jahrgangsstufen 5 und 6

In der Jahrgangsstufe 5 und im ersten Halbjahr der Klasse 6 wird eine einstündige Klassenlernzeit (KLZ) von einem der beiden Klassenlehrer*innen unterrichtet. Das Curriculum für die Klassenlernzeit basiert auf drei Säulen: dem sozialen Lernen, dem methodischen Lernen sowie dem individuellen Lernen mithilfe von Selbstlernmaterialien.

Säule I: Soziales Lernen

Zu Beginn des Schuljahres steht das soziale Lernen im Vordergrund. Die Schüler*innen lernen sich gegenseitig kennen, entwickeln Vertrauen zueinander und gewinnen so Sicherheit an ihrer neuen Schule. Um eine angenehme und entspannte Arbeitsatmosphäre zu schaffen, werden gemeinsam Klassenregeln aufgestellt und Verhaltensregeln wie zum Beispiel Gesprächsregeln miteinander vereinbart.

Säule II: Methodisches Lernen

Im Rahmen des methodischen Lernens lernen die Schüler*innen zunächst, wie sie ihren neuen Schulalltag am Städtischen Gymnasium organisieren. Hier stehen Fragen wie zum Beispiel „Wie finde ich die verschiedenen Kursräume?“, „Wie lese ich den Vertretungsplan?“, „Wie packe ich meine Schultasche?“, „Wie arbeite ich mit meinem Schulplaner?“ im Zentrum des Unterrichts. In einem weiteren Schritt lernen die Schüler*innen die zentralen, fächerübergreifenden Methoden des Arbeitens am Gymnasium kennen und üben sie ein. Dazu gehören zum Beispiel Textbearbeitungsmethoden, Visualisierungstechniken, mündliche Vortragsmethoden oder auch Vokabellernstrategien.

Säule III: Individuelles Arbeiten

Ab dem zweiten Schulhalbjahr nutzen die Schüler*innen die Klassenlernzeit auch dazu, sich fachlichen Schwierigkeiten zu stellen. Individuelle Arbeitsmaterialien mit Lösungsblättern zur Selbstkorrektur in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch werden der Klasse zur Verfügung gestellt, sodass jeder einzelne Schüler individuell entscheiden kann, in welchem Fach zu welchem Thema zusätzliche Übungen bearbeitet werden. Die Arbeit mit den Selbstlernmaterialien soll nicht nur eine zusätzliche fachliche Förderung darstellen, sondern die Schüler*innen Schritt für Schritt zu selbständigem und selbstverantwortlichem Lernen erziehen. Dies ist eine Schlüsselkompetenz für erfolgreiches Lernen am Gymnasium.

Individuelles Arbeiten (IdA) im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 6

Intensivkurs

Im zweiten Halbjahr der Jahrgangsstufe 6 belegen alle Schüler*innen eine einstündige IdA-Stunde. Schüler*innen mit Förderbedarf erhalten die Möglichkeit, an einem IdA-Intensivkurs in einem der Hauptfächer Mathematik, Deutsch oder Englisch teilzunehmen. Der Förderbedarf wird im Rahmen der Zeugniskonferenzen am Ende des ersten Halbjahres ermittelt. In kleinen Lerngruppen können hier die im Fachunterricht nicht verstandenen Unterrichtsinhalte in einer bewertungsfreien Zone nachgearbeitet werden. Alle Intensivkurse werden von Fachlehrern betreut.

Projektkurs

Schüler*innen ohne Förderbedarf nehmen an einem Projektkurs, wie „Robotik“, „Wasserraketen“ oder „Theater-Club“ teil, den sie am Ende des ersten Halbjahres wählen können. Die Schule ist bemüht, Projektkurse aus unterschiedlichen Fachbereichen anzubieten. Am Schuljahresende findet ein Projektpräsentationsnachmittag statt, in dessen Rahmen die in den IdA-Projektkursen erarbeiteten Produkte Eltern, Lehrer*innen und Mitschüler*innen präsentiert werden.

Liebe Schüler*innen,

es liegt uns ganz besonders am Herzen, dass Ihr Euch bei uns an der Schule wohl fühlt und jeden Tag gerne zur Schule kommt. Falls das mal nicht so sein sollte, könnt Ihr Euch jederzeit mit Euren Problemen und Sorgen an uns wenden. Wir sind für Euch da!

Euer Erprobungsstufenteam

 

Erprobungsstufenteam 2020
Anika Stichl und Peggy Rosenbrock (Foto: HAEN)

Peggy Rosenbrock und Anika Stichl