Leistungsbewertung

Definition nach Klafki:

Leistung ist das Ergebnis oder der Vollzug von Tätigkeiten und Handlungen, die mit Anstrengung verbunden sind, für die Gütemaßstäbe gesetzt sind oder von den betreffenden Subjekten selbst gesetzt werden.

Leistungsbewertungen beziehen sich auf geplante Lernvorgänge und können Lernenden wie Lehrenden eine transparente Rückmeldungüber die Effizienz des Unterrichts und der Leistungsanstrengungen ermöglichen.

Dies führt zu Selbstbeurteilung des Lernens.

 

Bewertungskriterien für den Religionsunterricht

Aufgabendifferenzierung

Aufgabenformen werden ausgewählt, die bereits im Unterricht eine Rolle gespielt haben. Dabei wird besonderen Wert auf Methodenvielfalt gelegt.

Eigenverantwortliche Lernleistung:

Die Schüler erarbeiten selbst Themen und recherchieren, dazu gehört auch ein selbst erstelltes Arbeitskonzept.

Schülerselbstbewertung

Dies fördert die Selbstwahrnehmung der Lernenden und bereichert die Leistungswahrnehmung der Lehrenden.

Die Lernenden sollen eigenen Lernstand feststellen, um weitere Lernschritte anzuschließen. Dialog zwischen Lehrer und Sch. wird möglich.

„SuS erleben, dass sie als Personen ernst genommen werden und dass den Lehrenden daran gelegen ist, zu fördern, bevor sie fordern.“ (Ernst Nipkow)

INNERE DIFFERENZIERUNG   

Schüler sind nicht alle gleich. Heterogenität ist die Regel und wird im Religionsunterricht ernst genommen.

BERATUNG:                                  

Dies hat die Funktion, Lernende davor zu bewahren, dass sie sich ehrgeizig über- oder unterfordern.

Der Religionsunterricht ist so angelegt, dass zwischen leichteren und schwierigeren Aufgaben, zwischen Reproduktion, Übertragung der Lerninhalte auf andere Lernbereiche und eigener Stellungnahme unterschieden wird.

Konkrete Leistungsbewertung in der Sek I und Sek II

Ausführungen orientieren sich an der APO-GOSt: Ausbildungs- und PrüfungsOrdnung für die Gymnasiale OberStufe

„Leistungsbewertung ist die Grundlage für die weitere Förderung der SuS, für ihre Beratung und die Beratung der Erziehungsberechtigten sowie für die Schullaufbahnentscheidungen.“

Leistungsbewertungen…: 

  • Kontinuierlicher Prozess
  • Bezieht sich auf die im RU vermittelten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten

 Leistungsbewertung setzt voraus, ….

  • Gelegenheit, entsprechende Anforderungen im Umfang und Anspruch kennen zu lernen und sich vorzubereiten.

 Bewertet werden…:

  • Umfang der Kenntnisse,
  • Methodische Selbstständigkeit in Anwendung sowie sachgemäßer schriftlicher und mündlicher Darstellung
  • Sachliche und sprachliche Richtigkeit
  • Fachsprachliche Korrektheit
  • Gedankliche Klarheit
  • Angemessene Ausdrucksweise

Eine Glaubenshaltung, die im RU nicht vorausgesetzt oder gefordert, wohl aber intendiert wird, darf nicht in die Leistungsbewertung einfließen.

Leistungsbewertung ist unabhängig von der Glaubensentscheidung des Sch.

Bewertet werden überprüfbare Leistungen, wie

Anwenden von Fachwissen

Grad der Fähigkeit, methodisch angemessen und sachgerecht zu arbeiten

  • Bewertungen müssen im Vergleich mit Mitschülern transparent sein
  • Fachlehrer sollen untereinander ihre Bewertungsmaßstäbe offen legen und abstimmen.

 

Im RU angestrebte Lernprozesse sind komplex.

  • Werte,
  • Haltungen
  • Verhalten

 Klausuren und Facharbeit

  • Klausuren dienen der schriftlichen Überprüfung der Lernergebnisse.
  • Sie geben Aufschluss darüber, ob die gesetzten Ziele erreicht worden sind.
  • Sie bereiten auf die komplexen Anforderungen in der Abiturprüfung vor
  • Wird statt einer Klausur eine Facharbeit geschrieben, wird die Note der Facharbeit wie eine Klausurnote gewertet.

 Aufgabenarten

 Textaufgabe:

  • Erschließung und Bearbeitung biblischer und anderer fachspezifischer Texte.
  • Text: sprachliche, visuelle Texte und Materialien, die im Unterricht geübt wurden

 Themaaufgabe:

Darstellung und Erörterung fachspezifischer Sachverhalte und Probleme – auch in Anlehnung an einen kurzen Text oder an andere Materialien.

 Aufgabenstellung:

  • SuS müssen inhalts- und methodenbezogene Kenntnisse nachweisen können, die im Kursabschnitt erworben oder vertieft wurden.
  • Aufgabenstellung zunehmend an die Anforderungen im Abi anpassen.

 Korrektur

  • Richtet sich direkt an die SuS als Verfasser der Arbeit
  • Anspruch auf Bekanntgabe der Korrekturzeichen
  • Verstöße gegen sprachliche Richtigkeit und sachliche Fehler und Mängel verdeutlichen
  • Kommentar: Empfehlungen, Lob etc… à Ermutigung, Hilfe und Anleitung, die individuellen Lernleistungen zu steigern.
  • Diskriminierende und demotivierende Bemerkungen sind zu unterlassen

 Bewertung

 Noten 1-6 plus Kommentar

 Fachspezifische Hinweise zur Korrektur und Bewertung von Facharbeiten

  • Form, Aufbau z.B. äußere Form, sprachliche Korrektheit, richtiges Zitieren und Bibliographieren, Gliederung und gedankliche Strukturierung
  • Inhaltliches Verständnis, z.B. Erfassen der Aufgabenstellung, Entwicklung einer Lösungsstrategie, Darlegung des Lösungsweges, Formulierung, Diskussion und Bewertung der Ergebnisse
  • Methodisches Verständnis, z.B. Nutzung der Fachsprache, fachliche Methodenwahl, Medien, Darstellungsmöglichkeiten
  • Leserfreundliche Präsentation

Fachspezifisch:

Theologische Problemstellungen, strittige Positionen und Übereinstimmung auseinander halten, quellengetreu darstellen, zueinander in Beziehung setzen

  • Sachlichkeit
  • Veranschaulichung durch Beispiele, Vergleiche,
  • Begründung des eigenen Standpunktes

SONSTIGE MITARBEIT

  • Gleicher Stellenwert wie die Klausuren
  • UG
  • Referate
  • Protokolle
  • Sonstige Präsentationsleistungen
  • Projekte
  • Arbeitsbeiträge
  • Schriftliche Übung darf nur 20 Minuten dauern.
  • SuS sollen auf mündliche Prüfung und anderen Anforderungen vorbereitet werden.
  • Hausaufgaben werden nur im Rahmen der Leistungsbewertung gewürdigt, nicht aber in die Leistungsbewertung einbezogen.

Durch verschiedene Arbeitsformen der Lernerfolgsüberprüfung können die unterschiedlichen Persönlichkeitsstrukturen der SuS berücksichtigt werden.

Beiträge zum UG

Bereitschaft und Fähigkeit:

  • sich auf Fragestellungen des RU einzulassen
  • Gesprächsbeiträge strukturiert und präzise, unter Verwendung von Fachsprache zu formulieren
  • Fragen und Problemstellungen zu erfassen, selbstständig Frage- und Problemstellungen zu entwickeln und Arbeitswege zu planen
  • den eigenen Standpunkt zu begründen
  • Arbeitswege zu planen
  • Eigenen Standpunkt begründen, zur Kritik stellen und ggf. korrigieren
  • Beiträge anderer aufzugreifen, zu prüfen, fortzuführen und zu vertiefen
  • Fachkenntnisse einzubringen und anzuwenden z.B. durch Vergleich und Transfer
  • Methodisch angemessen und sachgerecht mit Lerngegenständen umzugehen
  • Mit anderen zielgerichtet und kooperativ zu arbeiten
  • Zu kritischer und problemlösender Auseinandersetzung
  • Ergebnisse zusammenzufassen

Die Qualität der Sch.beiträge bemisst sich nach ihrer Bedeutsamkeit für die Fortführung der Lernprozesse, dem Grad der Selbstständigkeit, der Differenziertheit und Sicherheit der Kenntnisse und Fähigkeit, der Präzision der Darstellung.

Leistungen müssen über einen längeren Zeitraum beobachtet werden.

Hausaufgaben

  • Sie ergänzen die Arbeit im RU
  • Festigung und Sicherung des Erarbeiteten
  • Vorbereitung des Unterrichts
  • Sollen zur selbstständigen Arbeit hinführen
  • Selbstständigkeit entwickeln und fördern

 Die SuS sollen befähigt werden:

  • Lernvorgänge selbst zu organisieren
  • Eigene Ideen zu entwickeln
  • Arbeitstechniken und Arbeitsmittel selbst zu wählen und einzusetzen
  • die eigene Lebens- und Erfahrungswelt in den Unterricht einzubringen
  • Individuelle Fähigkeiten einzubringen
  • Wissenschaftspropädeutische Arbeitstechniken zu erlernen für die Studier- und Berufsfähigkeit
  • Auf Leistungsanforderungen vorbereitet zu werden

 Referate:

  • Erlernen studienvorbereitender Arbeitstechniken und planender Arbeitsvorhaben
  • Individualisierendes Element in der Unterrichtsplanung und –durchführung
  • Vorbereitung auf mündliche Abiturprüfung

Einübung von Arbeitstechniken:

  • Organisation
  • Beschaffen, Zusammenstellen, Ordnen, Auswerten
  • Planung eines gegliederten Aufbaus
  • Techniken des Referierens: Gliederung, adressatenbezogenes Sprechen und Diskutieren
  • Korrektes Zitieren
  • Berücksichtigung des Zeitfaktors

Referat kann vorbereitenden als auch erweiternden Charakter haben, es kann Hintergrund- und Zusatzinfos bereitstellen

Bewertungskriterien:

  • Sachlichkeit
  • Fachterminologie
  • Aufbau
  • Medien
  • Verbalisierung der persönlichen Überzeugung
  • Begründung des eigenen Standpunktes
  • Takt ggü. Adressaten

Kommunikative Kompetenzen, Dialogfähigkeit und Gesprächskultur schulen

Das Thema muss eindeutig formuliert und begrenzt sein, um dies in vorgegebener Zeit zu bewältigen à höchstens zwei Wochen

Protokolle

  • Verlaufsprotokoll – Gang der UStd. In wesentlichen Zügen wiedergeben
  • Protokoll des Diskussionsprofils – Die Beiträge, die die Diskussion entscheidend bestimmt haben
  • Ergebnisprotokoll – hält genau die Unterrichtsergebnisse fest
  • Erlernen studienvorbereitender Arbeitstechniken
  • Dazu gehört konzentriertes Zuhören und das Erfassen von fachspezifischen Ausführungen

Verstehensleistung:

  • Sachliche Richtigkeit der Aussagen
  • Differenzierung von Wichtigem und weniger Wichtigem
  • Sinnvolle Zusammenfassung von Beiträgen und Ergebnissen
  • Darlegung der gedanklichen Zusammenhänge

Darstellungsleistung:

  • Verständlichkeit der Darstellung
  • Strukturiertheit
  • Sachlich, distanzierter Stil
  • Sprachliche Präzision und Richtigkeit
  • Beachtung formaler Kennzeichen

Schriftliche Übungen:

Sicherung des Unterrichtserfolgs

Einübung der schriftlichen Anwendung der Fachsprache

SuS sollen lernen eine aus dem Zusammenhang sich ergebende Fragestellung zu beantworten, kurz und begründet Stellung zu nehmen und zu einem begrenzten Thema Auskünfte zu geben oder Lösungen zu bieten.

Begriffserläuterungen

Kleine Transfer- und Problemlösungsaufgaben

Einübung in den Umgang mit Texten

Vorübung zur Thema-Aufgabe

Sicherung und Überprüfung zentraler Unterrichtsergebnisse

Projekte

Verschiedene Phasen des Projektes

  • Sondierung der Sachlage, Themenfindung
  • Informationsbeschaffung
  • Organisation: flexible Planung von Arbeitsschritten, Aufgabenverteilung, Terminplanung
  • Gestaltung
  • Evaluation

Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten

  • Erwerb, Verarbeitung und Verknüpfung von Wissen
  • Methodenerwerb
  • Realistische EIsnchätzung der eigenen Ressourcen
  • Einfallsreichtum, gestalterische Fähigkeiten
  • Persönlicher Einsatz; Konzentration, Ausdauer, Frustrationstoleranz, Selbstorganisation, Flexibilität und Zielorientierung
  • Kooperationsbereitschaft, Verlässlichkeit, Arbeitim Team, Geduld im Umgang mit Schwächeren, Kritikfähigkeit
  • Takt und Einfühlungsvermögen, insbesondere bei Projekten im Bereich Caritas, Diakonie