Vor achtzig Jahren, am 27. Januar 1945, wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreit. Es war das größte Gefangenenlager der Nationalsozialisten. Allein dort wurden zwischen 1940 und 1945 etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet. Die meisten starben direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern, die übrigen durch Verhungern, Folter, Erschöpfung oder Krankheit. Jüdinnen und Juden bildeten dabei die größte Gruppe. Nicht-jüdische Polinnen und Polen sowie Sinti und Roma, sowjetische Kriegsgefangene, Homosexuelle, politische Gegner und Gefangene anderer Nationalitäten gehörten ebenso zu den Opfern.
Seit 1996 wird in Deutschland am 27. Januar allen Opfern des Nationalsozialismus gedacht, und seit 2005 gilt dieser Tag auch international als Holocaust-Gedenktag.
Anlässlich dieses Gedenkens hatte die Stadt Rheinbach zusammen mit Bürgermeister Ludger Banken und dem Landtagsabgeordneten Oliver Krauß ins Foyer des Rheinbacher Rathauses eingeladen. Die Gedenkveranstaltung fand unter Beteiligung von Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Rheinbach und des Städtischen Gymnasiums Rheinbach statt.
Ludger Banken und Oliver Krauß erinnerten in ihren Reden an die grausamen Ermordungen der vielen Millionen Menschen während der nationalsozialistischen Herrschaft und gingen auch auf die Rheinbacher Ereignisse in dieser Zeit ein.
Ludger Banken rief dazu auf, die Demokratie zu schützen und so etwas niemals wieder geschehen zu lassen.
Die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rheinbach projizierten Urkunden von erzwungenen Namensänderungen jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürgern an die Wand, und zwei Schüler interpretierten die Todesfuge von Paul Celan.
Der Beitrag unserer Schule wurde von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe Q2, die von unserem Schulleiter Stefan Schwarzer sowie ihren Geschichtslehrerinnen und -lehrern begleitet wurden, vorbereitet und präsentiert. Aus Kartons wurden Steine gebastelt, die Fotos und Informationen zum Schicksal einzelner Personen als Repräsentanten verschiedener Opfergruppen zeigten, wie z.B. jüdischer Familien, Widerstandskämpfern, Euthanasieopfern und Zwangsarbeitern. Während drei Schülerinnen über Einzelschicksale berichteten, bauten die übrigen Schülerinnen und Schüler eine Mauer mit den vorbereiteten Steinen auf.
Am Ende der Gedenkveranstaltung legten Ludger Banken und Oliver Krauß ein Gesteck an der Installation „Erinnern für die Zukunft“ im Lichthof des Rheinbacher Rathauses nieder, die an die ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Rheinbach erinnern soll.
Von Natalie Donges