60 Jahre deutsch-französische Freundschaft – Jugendliche laden in die Stadthalle ein

 

Gerade in der Zeit des aktuellen Kriegs in Europa wollten die Jugendlichen des SGR ein Zeichen für den Frieden und den innereuropäischen Zusammenhalt setzen. Der Freundschaftsvertrag, der 1963 von Adenauer und DeGaulle nach einer traurigen Tradition der Kriege unterzeichnet wurde und sich diesen Januar zum 60. Mal jährt, bot hierfür den würdigen Anlass. Der Verein „Partnerschaft des Friedens Rheinbach/Douaumont-Vaux e.V.“  und die Französischkurse des SGR luden mitunter hochrangige Gäste aus Frankreich und Deutschland in die Rheinbacher Stadthalle ein.  

Dort wurde ein buntes Programm geboten, das die Chronologie der deutsch-französischen Geschichte ab 1794 bis heute abbildete. Im Zuge dessen erzählte zum Beispiel Stadtarchivar Dietmar Pertz  humoristische Anekdoten aus der Besatzungszeit des Rheinlands durch die Franzosen. Der Bürgermeister Armand Falque aus Douaumont-Vaux und der Direktor der Stiftung des Beinhauses bei Verdun erklärten im Interview mit den Oberstufenschüler*innen Noah Schmidt-Taube und Kea Coersmeier die besondere Bedeutung des Gebiets um Verdun im ersten Weltkrieg und sprachen sich deutlich für die Friedensarbeit vor allem mit Jugendlichen aus. Im Hintergrund sah man die Bilder der Begegnungen und Baumpflanzaktionen, die die Jugendlichen in beiden Ländern als Zeichen für die Freundschaft durchgeführt hatten. Herr Killinger der Firma Masterkitchen gab hierzu ein weiteres modernes Beispiel: Er stellte via Beamerpräsentation Auszüge aus den durch die Jugendlichen selbst erstellten virtuellen Rundgängen durch die Gedenkstätten Verduns vor. Ein Höhepunkt war schließlich das Gespräch mit dem eigens aus Paris angereisten Franck Joffo, Sohn des Schriftstellers Joseph Joffo, der aus dem Roman seines Vaters vorlas. Der autobiografische Text handelt von zwei Jungen, die im Zuge des 2. Weltkriegs vor den Nazis flüchten müssen und wurde im Vorfeld von den Französischkursen des SGR gelesen und bearbeitet. Via Padlet wurde dabei der Weg der jüdischen Kinder quer durch Frankreich digital nachgezeichnet und mit Monologen, Tagebucheinträgen, Zeichnungen und Vertonungen der Schüler*innen angereichert. Eine Ausstellung im Saal zeigte begleitend die herausragenden Ergebnisse der Französischlernenden. Abschließend beleuchtete Philipp Lerch die Aussöhnung der beiden Länder durch den Elyséevertrag und betonte die Bedeutung der Partnerschaft von Frankreich und Deutschland heute und in Zukunft. Musikalisch untermalt wurde die Soirée durch das Chansonduo „Toi et Moi“.  

Viele Vereine und Institutionen begleiteten die Soirée durch das Schmücken ihrer Schaufenster und das Anbieten von Lese- und Bastelworkshops im Vorfeld (Bücherei Sankt Martin), Themenständen mit Büchern zum Kauf vor Ort (Buchhandlung Kayser), das Erstellen der Plakate (Kulturamt Rheinbach), das Drucken der Plakate (Rheinbach Liest), das Vorstellen der Partnerschaften in Frankreich (Glasfachschule Rheinbach/Paris, Partnerschaftsverein Rheinbach/Villeneuve-lez-Avignon). Ein umfangreiches Fest fand also statt, bei dem vor allem nicht nur die Vorarbeit der Schülerinnen und Schüler beeindruckte, sondern auch der souveräne Auftritt auf der Bühne und die teils exzellenten Sprachkenntnisse, so wurden nämlich auch alle Redebeiträge spontan auf deutsch bzw. französisch paraphrasiert. 

Ein tolles Zeichen für die deutsch-französische Freundschaft und den europäischen Frieden.  

Fotos & Text: Stephanie Ewald

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