Ohne Schuluniform keine Schulbildung

Generalbevollmächtigter des Vereins Togo-Kinder-Zukunftschancen besucht das Togo-Team des Städtischen Gymnasiums Rheinbach

26 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen strömten gespannt in den großen Mehr-zweckraum des Städtischen Gymnasiums Rheinbach, um den Generalbevollmächtigten Herrn Hya-cinthe Kolou Adelou des Vereins Togo-Kinder-Zukunftschancen aus Kpalimé (Togo) persönlich ken-nezulernen. Sie alle haben gemein, dass sie sich ehrenamtlich im Togo-Team, einem Sozialprojekt der Schule, solidarisch für gleichaltrige Kinder in dem kleinen Land West-Afrikas engagieren. Mit den Worten, „ich bin hier um euch Dankeschön zu sagen“, leitete Hyacinthe seinen Vortrag vor den erwartungsfreudigen Schüler:innen ein. „Es ist so toll und wir vom Verein sind so dankbar für das, was ihr für die 120 Patenkinder, die wir in Kpalimé betreuen, mit euren Aktivitäten tut. Ihr un-terstützt mit eurem Engagement Kinder aus armen Familien, so dass sie eine Schulbildung und da-mit ein besseres Leben erhalten.“ Er erläuterte den Schüler:innen das Partnerschaftsprogramm des Vereins genau: „Die Kinder kommen schon zu uns, wenn sie zur Grundschule gehen können, und wir begleiten sie bis zum Abitur. Für die Kinder, die Lernschwierigkeiten haben, werden Lehrer ein-gestellt, die Förderunterricht geben, so dass sich die Kinder verbessern. Wir bemühen uns, jedes Kind nach seinen eigenen Talenten zu fördern. So ist auch oft die Länge der Schulausbildung unter-schiedlich, je nachdem, ob die Kinder später studieren oder lieber eine Ausbildung beginnen wol-len. Aber wir sorgen auch für außerunterrichtliche Aktivitäten: Eine Choreografin, die wir einge-stellt haben, bringt den Kindern Tanzen und Singen bei, ein Trainer ist für das Fußballspielen zu-ständig. So erhalten die Kinder einen Ausgleich zur Schule mit Spielen und Sport. Was die Kinder aber auch grundsätzlich brauchen ist ein Bett, einen Stuhl und einen Tisch. Ja ihr lacht“, schmunzelte Hyacinthe, „aber arme Leute schlafen auch heute noch in Togo auf dem Boden und sitzen auf der Erde, weil sie weder Tisch noch Stuhl besitzen. Aber wie sollen dann die Kinder arbeiten und lernen? So bekommen die Kinder, die zu uns kommen, diese Dinge, die für euch selbstverständlich sind. Natürlich bekommen sie von uns auch die Schulbücher und alle anderen Schulmaterialien. Sehr wichtig ist auch die Schuluniform, die die Kinder von uns erhalten. Ohne eine Schuluniform darf ein Kind in Togo nicht in die Schule gehen. Damit erhält ein Kind armer El-tern keinen Zugang zur Bildung, erhält keine Ausbildung und kann nur ein in weiterer Armut leben-der Helfer werden.“ Auf die Frage von Johanna, ob nicht auch den in Armut lebenden Eltern der Patenkinder geholfen werden könne, ergänzte Hyacinthe: „Für die Eltern, deren Kinder wir unterstützen, haben wir eine landwirtschaftliche Genossenschaft gegründet. Die Eltern bauen gemeinschaftlich Mais, Bohnen und anderes Gemüse, Yams und Maniok an. Der Erlös aus der Ernte wird untereinander aufgeteilt. So haben auch die Eltern ein besseres Leben.“ „Dann wäre es doch toll, wenn wir noch mehr als unsere zwei Patenkinder hätten“, urteilte Emma begeistert und erhielt zustimmendes Nicken von ihren Mitschüler:innen. Gabriele Heinrichs, pensionierte Lehrerin des SGR und als Leiterin immer noch im Togo-Team engagiert, erwiderte: „Ihr zeigt viel Solidarität mit den Menschen in Togo und setzt euch in eurer Freizeit, wenn alle anderen Schüler schon längst nach der Schule nach Hause gegangen sind, für die Projekte, von denen Hyacinthe gesprochen hat, und unsere zwei Patenkin-der ein. Ihr nutzt das ganze Jahr über jede Gelegenheit, um dafür Spenden zu sammeln. Mit eurem unermüdlichen Einsatz bei Aktionen wie Elternsprechtage, Konzerte, Konferenzen und Tag der of-fenen Tür sorgt ihr fleißig für Spenden und macht damit die Welt ein bisschen besser. “

Text & Fotos: Claudia Spittel